"Stab City" Limerick

Dieses Wochenende ging es in die Stadt mit dem gefährlichen Spitznamen.
Limerick galt bis vor nur wenigen Jahren als eine gefährliche Gegend, die man weder besuchen wollte, noch wollte man dort wohnen.
Doch der Wirtschaftsboom veränderte das Stadtbild zum Besseren. Heute gilt Limerick nicht mehr als eine Stadt in der man erstochen wird. Unser Sprachlehrer war allerdings trotzdem sehr überrascht über den Besuch einer anderen Schülerin in Limerick. Er fragte was sie dort wollte und ob sie keine Angst gehabt hätte.
Außerdem ist Limerick bekannt aus dem Buch "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt, der viele Jahre seiner Kindheit hier verbrachte. Er wuchs unter ärmlichsten Verhältnissen auf und stellte die Stadt nicht gerade in ein besseres Licht.
Wir entschieden uns trotzdem dieser Stadt einen Besuch abzustatten und bemerkten nichts von dem gefährlichen Ruf. Trotzdem muss man dazu sagen, dass uns die Stadt und ihre Bewohner nicht wirklich zugesagt haben. Wir waren froh, als wir wieder in unsrer "Heimat" Dublin ankamen.
Fangen wir aber von vorne an.
Los ging es am Samstag mit dem Bus zu dem wir bereits rennen mussten. Wir erreichten den Bus noch rechtzeitig aber bereits da passierte das erste Unglück. Meine Wasserflasche ging kaputt, ich war pitschnass und musste die drei Stunden Fahrt ohne Trinken auskommen. Doch bei diesen drei Stunden blieb es nicht, denn als wir in Limerick ankamen nahm die Pechsträhne ihren Lauf.
Erst einmal statteten wir dem "Milk Market" einen Besuch ab, und kauften dort frisches Obst und Gemüse für unser Abendessen. Da wir noch das ganze Gepäck dabei hatten wollten wir anschließend erst einmal heim.
Unser gebuchtes B&B sollte, laut Google Maps, ganz einfach mit dem Bus 301 zu erreichen sein. Wir suchten also die passende Bushaltestelle und warteten. Als der Bus kam stiegen wir ein und fragten den Busfahrer zur Sicherheit nochmal, ob er denn zum "Ashgrove Drive" fahren würde. Der Busfahrer, sowie die Fahrgäste wussten nicht einmal wo das sein sollte. Da Google Maps aber noch angab, dass wir auf dem Weg dorthin an der Nicholas Church vorbeikamen, nannten wir ihm diese und er meinte dann seien wir komplett falsch, da fährt er nicht entlang. Draußen kam eine hilfsbereite Familie auf uns zu und meinte sie hätten das Gespräch gehört, wenn wir zur Nicholas Church wollten, wäre das genau unser Bus gewesen. Der nächste Bus kam erst eine halbe Stunde später und so warteten wir voll bepackt in der Kälte. Da wir ihm Bus dann Internet hatten, suchten wir nochmals bei Google Maps und stellten fest, dass wir genau in die falsche Richtung gelenkt wurden.
Wir stiegen aus und riefen unser B&B an um zu erfragen wie wir unsere Unterkunft erreichen würden. Daraufhin kamen alle möglichen Leute und wollten uns helfen. Letztendlich wurde uns ein Taxi gerufen und wir freuten uns, bald anzukommen. Falsch gedacht, das Taxi ließ sich nirgends blicken und zudem fing es auch noch an zu regnen. Wir warteten und warteten und versuchten jedes vorbeifahrende Taxi heran zu rufen. Eine Stunde später hielt ein Taxi und rief uns einen Kollegen. Nur wenige Minuten später tauchte dieser auf und war sehr überrascht, dass wir ihn so glücklich empfingen. Endlich erreichten wir unser Bed and Breakfast, total erschöpft und durchgefroren. Da es bereits 5 Uhr war als wir ankamen verließen wir unsere Unterkunft nicht mehr an diesem Tag.
Den Samstag nutzen wir also nur für die Ankunft und das enttäuschte uns sehr.
Wir waren die einzigen Gäste und so konnten wir morgens ganz alleine frühstücken. Komischerweise gab es zu dem dort angebotenen Müsli keine Milch und wir konnten froh sein, dass wir Joghurt gekauft hatten.
Nach dem Frühstück wollten wir uns eigentlich ins city centre aufmachen, aber das Wetter machte uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Es fing an wie aus Kübeln zu regnen. Erst recht spät um 11:30 Uhr liefen wir los in Richtung King John's Castle.
Das Castle stammt aus dem 13. Jahrhundert und steht im Herzen Limericks. Angeordnet wurde der Erbau durch King John (John Lackland, King of England), der dem Castle allerdings nie einen Besuch abstattete.
Das Castle zählt zu den best erhaltenen normannischen Castles in Europa. Der Großteil der Burg ist noch in bestem Zustand und für Besucher zu besichtigen. Informationstafeln, Fundstücke, Filme und Nachbildungen leiten einen durch die Geschichte Limericks. Die Bastionsmauer, das Ausfalltor sowie die Tunnel sind zu sehen. Die Tunnel wurden während der Belagerung im Jahre 1642 von irischen Rebellen gegraben.
Limerick

King John's Castle

Limerick

King John's Castle

King John's Castle

Limerick

King John's Castle

King John's Castle

Weiter ging es für uns zum Hunt Museum. Dort befindet sich eine Ansammlung archäologischer Befunde, wie Schmuck, Geschirr, Dekorationen und Waffen.
Anschließend wollten wir dem Frank McCourt Museum einen Besuch abstatten aber hatten erneut Pech. Bis März ist die Ausstellung über den bekannten Schriftsteller geschlossen.
Da es erneut anfing zu regnen und das Glück in Limerick nicht auf unser Seite zu sein schien, kehrten wir um kurz vor 16 Uhr wieder nach Dublin zurück.

Kommentare

  1. Da fällt mir zu Limerick doch gleich folgendes ein:
    Ein durstiges AuPair aus Schwaben
    Wollt' besuchsweise Limerick angraben
    Die Leute warn nett
    Die Stadt ganz adrett
    doch nicht ohne Regen zu haben ;-)

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