Q&A: Au pair Leben
1. Was hat dir am Arbeitsalltag am meisten Spaß bereitet?
Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten, weil es viele Situationen gibt die mit den Beiden wirklich sehr viel Spaß gemacht haben. Ich kann nicht sagen, diese und jene Tätigkeit waren am besten, es sind mehr bestimmte Tage an denen die Arbeit besonderen Spaß macht. Allerdings stechen die sonnigen Tage, die wir mit einem Picknick im Park verbracht haben besonders hervor.
2. Was hat dir am Arbeitsalltag am wenigsten gefallen? Größte Hürde?
Die Größte Hürde war für mich die Erziehung der Eltern. Es ist nicht so als wäre die Erziehung der Kinder total daneben gegangen. Gar nicht. Aber man selbst würde natürlich immer etwas anders machen oder wurde vielleicht anders erzogen. Es gibt also gewisse Dinge, die man aus der eigenen Erziehung gewöhnt ist und man ärgert sich, dass es in der Gastfamilie anders ist. Das ist ja in erster Linie nicht schlecht, aber man möchte den Gasteltern natürlich auch nicht ins Werk pfuschen und so akzeptiert man manchmal Dinge, hinter denen man nicht wirklich mit Überzeugung steht.
3. Gibt es einen bestimmten "schönsten Moment" mit der Gastfamilie?
Meine Ankunft am Flughafen ganz am Anfang meiner Reise war ein sehr schöner Moment an den ich mich sehr gerne zurück erinnere. Carrie stand dort mit Emma, die wiederum ein großes Schild in den Händen hielt. Die Beiden haben mich wirklich herzlich empfangen.
Aber auch als ich aus London wieder zurück kam, gab es einen schönen Empfang mit vielen Gesprächen über meinen und ihren Urlaub und ich habe mich wirklich so gefühlt, als würde ich aus dem Urlaub nach Hause kehren.
Emmas Begrüßungsschild |
4. Hast du den Au pair Alltag genau so erwartet wie er letztendlich war?
Ganz genau so wie er letztendlich ist, habe ich mir den Alltag natürlich nicht vorgestellt. Es war aber nichts was mich wirklich total geschockt oder überrascht hat. Meine Aufgaben wurden mir vorher geschildert und davon ist meine Gastfamilie dann auch nicht abgewichen.
5. Gibt es Dinge die dir nach deinem Auslandsjahr fehlen werden?
Ja mir werden definitiv viele Dinge fehlen! Die Kinder, das Land, die Leute, die Stadt, die Reisen, die Natur, die Sprache, die Au pairs, das Meer,...
Viele Dinge habe ich hier kennen gelernt und als etwas selbstverständliches hingenommen. Nun da es aufs Ende zu geht, merke ich wie sehr mir genau diese Dinge am Herzen liegen. So sehr mich Ben ud Emma auch aufregen können, habe ich sie doch lieben gelernt und gemerkt wie sehr die Arbeit mit Kindern Spaß macht. Genauso geht es mir mit Dublin, der Stadt selbst. Immer wieder hat man sich über die Menschenmassen aufgeregt, die Baustellen verflucht und doch ist Dublin eine zweite Heimat geworden.
Besonders vermissen werde ich allerdings all die Au pairs, die ich im Laufe meiner Zeit kennen gelernt habe. Vivian, Hanna und Andrea sind die Freunde hier in Irland, mit denen ich die meiste Zeit verbracht habe. Diese gemeinsamen Wochenenden und Aktionen werden mir wirklich sehr fehlen.
6. Konntest du dich schnell einleben und der Familie anpassen?
Ja, in der ersten Woche ist alles noch neu aber man lernt schnell wie etwas läuft in dem neuen Haushalt. Man akzeptiert am Anfang noch alles, alles neue ist schließlich auch noch spannend. Das man sich über manche Dinge aufregt, kam bei mir erst nach Weihnachten. Dann wenn nix neues, spannendes mehr kommt, nerven einen manche Dinge. Aber trotzdem habe ich mich sehr wohl gefühlt in der Familie.
7. Hast du außerhalb deiner Arbeit Zeit mit deiner Gastfamilie verbracht?
Eigentlich gar nicht. Nur ganz am Anfang, war ich zweimal mit ihnen zusammen in Dungarvan um die Familie dort zu besuchen. Aber meistens hat man an den Wochenenden doch andere Pläne als die Familie. Statt mit der Gastfamilie zum Fußballplatz und in den Zoo zu gehen, so geht man dann doch lieber mit den anderen Au pairs zusammen weg. Ich denke, dass es auch für die Kinder wichtig ist, auch mal alleine Zeit mit den Eltern zu verbringen sowie es für ein Au pair wichtig ist einmal etwas anderes zu unternehmen um aus dem Arbeitsalltag zu kommen (wobei man sich natürlich auch am Wochenende viel über die Kinder und die Aufgaben im Alltag unterhält).
8. Hat dich deine Gastfamilie gut behandelt?
Meine Gastfamilie hat mich wirklich gut behandelt. Sie waren sehr nett und haben mich auch immer unterstützt. Ich kann mich wirklich nicht beklagen und würde auch jedem weiteren Au pair die Familie weiterempfehlen.
Ich habe mich in einigen Situationen wirklich als Familienmitglied gefühlt und diese Momente sind natürlich sehr schön.
9. Gab es eine Situation mit den Kindern in der du hilflos warst?
Am Anfang meiner Au pair Zeit war ich in vielen Situationen noch sehr unsicher. Ich wusste nicht, was genau erlaubt ist und was nicht. Was die Kinder essen dürfen und was nicht. Was ich tun muss wenn sich einer verletzt. Sobald einer der Beiden bockig wurde, wusste ich nicht wie ich mich durchsetzten könnte. Doch mit der Zeit lernte ich dazu und jede Situation in der ich nicht wusste was ich tun soll hat mir geholfen sicherer zu werden. Inzwischen tue ich die Dinge ohne groß darüber nachdenken zu müssen.
10. Haben die Kinder Respekt vor dir und hören auf dich?
Respekt hatten die Kinder eigentlich von Anfang an. Sie waren ehrlich zu mir und sind respektvoll mit mir umgegangen. Allerdings musste ich erst Vertrauen zu ihnen aufbauen bis ein angenehmer Alltag eintrat. Inzwischen wissen sie, was bei mir erlaubt ist und was nicht und wo meine Grenzen sind.
11. Gab es einmal einen ernsthaften Streit mit den Kindern oder den Eltern?
Nein.
12. Wie hat sich dein Verhältnis zu den Eltern und den Kindern im Laufe des Aufenthalt entwickelt?
Am Anfang war mein Verhältnis zu den Eltern aber auch den Kindern noch recht distanziert und auch sie mussten sich ja erst an mich gewöhnen. Mit Emma war auch von Anfang an alles einfacher als mit Ben, da dieser sehr schüchtern ist bei Fremden und auch nicht mit zum Flughafen wollte um mich abzuholen.
Nachdem ich an Weihnachten wieder hierher zurückkam, merkte ich wie sich das Verhältnis zu den Kindern enorm gebessert hatte. Sie freuten sich, dass ich wieder gekommen bin und waren offener und fröhlicher in meiner Gegenwart als davor.
Mit den Gasteltern hatte ich das beste Verhältnis nachdem ich aus meinem kleinen Urlaub in Edinburgh und London wieder kam.
13. Musstest du dich neben der Arbeit mit den Kindern viel um den Haushalt kümmern?
Meine Tätigkeiten im Haushalt hielten sich in Grenzen und ich kann mich wirklich nicht beklagen. Im Gegensatz zu anderen Au pairs, besteht meine Hauptaufgabe tatsächlich daraus, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Die Nebenaufgaben waren also Wäsche waschen, Küche ordentlich zu hinterlassen und mit den Kindern zusammen aufräumen. Da Carrie das Essen immer Vorkochte musste ich dieses meistens nur aufwärmen oder aber Spaghetti, Reis oder Kartoffeln kochen.
Da einmal die Woche eine Putzfrau kam um den Wohnbereich meiner Gastfamilie zu putzen, musste ich mich auch in diesem Bereich nur um mein eigenes Zimmer kümmern.
Ab und an fiel noch der Einkauf von Brot, Milch und ein wenig Obst an, aber auch das kam nicht all zu oft vor.
14. Konntest du die Eltern jederzeit erreichen wenn es nötig war?
Ganz am Anfang erhielt ich Carries Handynummer und da sie ihr Handy auch bei der Arbeit immer bei sich trug, konnte ich sie jederzeit erreichen. Das war sehr praktisch, falls ich mal eine Frage hatte bezüglich einer Situation, aber nach ein paar Wochen wurden meine Fragen natürlich auch immer weniger, da ich selbstständiger in Hinsicht der Kinder wurde. Ab und an schrieb sie mir um zu fragen, ob alles in Ordnung sei zu Hause und um mir Informationen zu schreiben (wie z.b. wann die Kinder nach Hause kommen oder ob ich schauen könnte, dass Ben warm genug angezogen ist fürs Training,...)
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